Anton

Die All-in-One Lern-App für die Schule

Hallo, ich bin Anna-Lena, eine 22-jährige Lehramtsstudentin im sechsten Semester. Gemeinsam mit meinen Kommilitonen habe ich diesen Blog gegründet, um anderen Lehramtsstudenten aber auch Lehrkräften die neuesten und hilfreichsten Lern- und Lehr-Apps vorzustellen. Mein Beitrag soll dir sowohl über die neuesten Apps informieren als auch ihre Funktionen und Möglichkeiten vorstellen. Dies soll dir helfen, einen guten Überblick über die medialen Möglichkeiten zu erlangen und eventuell ist ja auch eine geeignete App für Deinen Unterricht dabei.

In der heutigen digitalen Welt sind Bildung und Technologie untrennbar miteinander verbunden. Von interaktiven Lernplattformen bis hin zu digitalen Schulbüchern haben Technologien das Lernen revolutioniert und dabei geholfen, Bildung für alle zugänglicher zu machen. Eine bereits sehr bekannte App, die in diesem Bereich glänzt, ist „Anton“ (Anton, solocode GmbH). Diese All-in-One Lern-App hat sich in vielen Schulen bereits zu einem festen Bestandteil des Bildungsprozesses für Schüler*innen aller Altersgruppen entwickelt (https://projektzukunft.berlin.de/blog/news-detail/was-wurde-aus-anton). Die „Anton-App“ stellt sowohl SchülerInnen als auch LehrerInnen ein großes Repertoire an Lern- und Lehrinhalten von der Vorschule bis hin zur zehnten Klasse zur Verfügung. „Anton“ bietet sich vor allem dazu an, Themen, die bereits durchgenommen wurden, immer wieder aufzufrischen oder zu wiederholen. Durch unterschiedliche Funktionen haben sowohl Lehrkräfte als auch Eltern die Möglichkeit, den Lernfortschritt des Kindes zu verfolgen, wodurch sie einen Überblick über die Fähigkeiten und Probleme erhalten können (https://anton.app/de/impressum/).

Aber was genau ist eigentlich die „Anton-App“?

„Anton“ ist eine umfassende Lern-App, die Schülern dabei hilft, verschiedene Fächer wie Mathematik, Deutsch, Sachkunde, Englisch und mehr zu erlernen und zu üben. Mit einer intuitiven Benutzeroberfläche und einer Vielzahl von Lernmaterialien ist Anton ein vielseitiges Werkzeug, das den Lernprozess unterstützt und verbessert. Die Lernplattform wird durch die EU kofinanziert und beinhaltet fast alle lehrplanrelevanten Inhalte der Primar- und Sekundarstufe. Nach erfolgreicher Anmeldung können die Kinder frei auf die ihnen zur Verfügung gestellten Lerninhalte zugreifen, diese sind nach Stufen sortiert und übersichtlich gestaltet. Die „Anton-App“ kann auch problemlos von zu Hause ausgenutzt werden. Dafür braucht es lediglich eine einmalige Anmeldung per E-Mail und die Lernenden können auf allen mobilen Endgeräten arbeiten (https://projektzukunft.berlin.de/blog/news-detail/was-wurde-aus-anton).

Im Folgenden möchte ich euch die Funktionen, die „Anton“ anbietet genauer vorstellen. Nach erfolgreicher Anmeldung, die nur wenige Minuten in Anspruch nimmt und Schritt für Schritt erklärt wird, können die Nutzer*innen auch schon loslegen.

1. Interaktive Lektionen:

Anton bietet interaktive Lektionen in verschiedenen Fächern an, die auf den Lehrplänen der jeweiligen Schulstufen basieren. Diese Lektionen sind ansprechend gestaltet und bieten SchülerInnen eine interaktive Möglichkeit, neue Konzepte zu erlernen. Die App enthält eine umfangreiche Sammlung von Übungsaufgaben, die Schüler*innen helfen, ihr Verständnis der behandelten Themen zu vertiefen. Von einfachen Aufgaben bis hin zu komplexeren Problemen bietet Anton Übungsmaterial für jeden Lernenden. So können Kinder der ersten Klasse beispielsweise in Deutsch ihre Schreibfähigkeiten üben. „Anton“ bietet verschiedene Übungsaufgaben an, bei denen die Lernenden die Schreibrichtung der Buchstaben, oder die Reihenfolge des ABC’s wiederholen können. Die Interaktivität dieser Aufgaben sorgt bei den Kindern für das nötige Maß an Spaß, sodass sie meist sehr motiviert an die Aufgaben herangehen.

2. Personalisiertes Lernen durch Lehrer-Tools:

Anton bietet auch Tools für Lehrer*innen, mit denen du den Fortschritt deiner Schüler verfolgen und individuelle Unterstützung anbieten könnt. Ihr könnt Aufgaben zuweisen, den Lernfortschritt überwachen und den Schüler*innen gezielt Feedback geben. Des Weiteren könnt ihr individuell Gruppen anlegen oder einzelnen Schüler*innen Aufgaben „anpinnen“. Diese werden dem Lernenden angezeigt und er/sie hat die Möglichkeit in individueller Zeit daran zu arbeiten.

Durch die Analyse des Lernfortschritts jedes Schülers bietet Anton zudem personalisierte Lernempfehlungen und Übungen an. Dies ermöglicht es den SchülerInnen, in ihrem eigenen Tempo zu lernen und gezielt an ihren Schwächen zu arbeiten.

3. Gamification-Elemente:

Um das Lernen unterhaltsamer zu gestalten, integriert Anton Gamification-Elemente wie Punkte, Münzen, Auszeichnungen und Belohnungen. Dies motiviert die Schüler*innen, kontinuierlich zu lernen und sich zu verbessern. So können sie sich beispielsweise mit den erarbeiteten Münzen neue Avatars freischalten und diese nach Belieben gestalten oder die gesammelten Münzen in Minispielen einlösen. Solltest du jedoch das Gefühl haben, dass die Nutzung der Spiele überhandnimmt, kannst sowohl du als auch die Eltern von zu Hause aus die Spielen für eine bestimmte Zeit sperren lassen (https://anton.app/de/impressum/).

4. Offline-Verfügbarkeit:

Eine besonders nützliche Funktion von Anton ist die Möglichkeit, Lernmaterialien herunterzuladen und offline darauf zuzugreifen. Dies ermöglicht es SchülerInnen, auch ohne Internetverbindung zu lernen, was besonders in Regionen mit unzuverlässiger Internetanbindung von Vorteil ist. Zudem eignet sich diese Funktion auch sehr gut für lange Autofahrten oder Ähnliches, bei denen die Kinder offline etwas an ihrem Lernstoff weiterarbeiten können.

5. eventuelle Nachteile:

Nun gibt es natürlich, wie bei jeder anderen App auch, nicht nur Vorteile für die Schüler*innen, deswegen möchte ich dir nun noch eventuelle Nachteile der „Anton-App“ vorstellen. Lern-Apps haben zweifellos die Art und Weise verändert, wie SchülerInnen lernen und sich entwickeln. Doch wie bei allen Technologien gibt es auch hier Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

Genau wie bei jeder anderen Art von App besteht auch bei „Anton“ eine potenzielle Gefahr von Abhängigkeit. Wenn Schüler*innen ausschließlich auf Lern-Apps zurückgreifen, könnten sie möglicherweise ihre Fähigkeit verlieren, unabhängig und ohne technologische Unterstützung zu lernen (https://www.lmz-bw.de/medienbildung/themen-von-a-bis-f/digitale-spiele/computerspielsucht). Gerade in der heutigen Zeit, wo Kinder immer früher und immer länger an digitalen Endgeräten ihre Freizeit verbringen (Quelle: KIM-Studie 2022), liegt es an den Erwachsenen in ihrem Umfeld dafür zu sorgen, dass die Nutzung keine überhandnimmt. Hier empfehle ich dir als Lehrkraft klare Regeln mit den Kindern zu vereinbaren, die festlegen, wann und wie lange die App im Unterricht oder bei den Hausaufgaben genutzt werden darf. Spreche dich auch gerne mit den Eltern ab, damit sie zu Hause auch klare Grenzen bei den Hausaufgaben setzen können.

Ein weiterer nennenswerter Nachteil ist der Mangel an sozialer Interaktion. Obwohl Anton personalisiertes Lernen ermöglicht, fehlt es möglicherweise an der persönlichen Interaktion zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen. Insbesondere für Schüler*innen, die von direktem Feedback und individueller Unterstützung profitieren, könnte dies ein Nachteil sein. Hier musst du dann für dich selbst entscheiden, inwiefern du diese Feedbackfunktionen nutzen möchtest. Des Weiteren könnte die Klassengemeinschaft grundsätzlich unter einer dauerhaften Digitalisierung des Unterrichts leiden, die Kinder könnten den Bezug zueinander verlieren, wenn sie ausschließlich mit ihren Tablets arbeiten. Auch hier ist es wieder deine Aufgabe, als Lehrperson, zu entscheiden wie intensiv und lange die SchülerInnen mit der App arbeiten sollten. Generell sollte die Nutzung von Medien immer nur als ein Bestandteil, nicht aber als Kern des Unterrichts gesehen werden. Ziel sollte es sein das die Kinder gemeinsam mit digitalen Medien etwas über die Nutzung digitaler Medien lernen, eine kritisch-reflektierte Haltung einnehmen und selbst mit Medien- auch in Gruppenarbeiten – Inhalte erarbeiten und medial gestalten und produzieren.

Ein weiteres Phänomen, welches auftreten könnte, ist der Konkurrenzkampf aufgrund der Gamification Elemente. Wir alle kennen die typischen Sticheleien unter Kindern: „Wer hat diemeisten Münzen? Oder wer hat den coolsten Avatar?“. Hier rate ich dir dazu, immer wieder mit den SchülerInnen darüber zu sprechen, dass der Lernprozess kein Wettkampf ist und das es dir als Lehrkraft nicht wichtig ist, wer die meisten Münzen hat, sondern wer den größten Lernfortschritt für sich erreicht hat.

Auch zu beachten ist die begrenze Lehrplanzulassung. Obwohl Anton auf Lehrplänen basiert, könnte die App möglicherweise nicht alle Anforderungen eines bestimmten Lehrplans erfüllen. Dies könnte dazu führen, dass bestimmte Themen oder Lehrmethoden nicht ausreichend abgedeckt werden oder die Kinder sich falsche beziehungsweise umständlichere Methoden aneignen. Deswegen rate ich dir, bevor du die Anton-App für eine Unterrichtseinheit verwenden möchtest, kontrolliere vorher immer, ob die dafür angebotenen Übungsmaterialien auch geeignet sind.

Zu guter Letzt der wahrscheinlich offensichtlichste Punkt, die potenzielle Gefahr der Ablenkung durch andere Apps. Wie bei vielen digitalen Anwendungen besteht die Gefahr, dass Schüler bei der Verwendung der Anton-App abgelenkt werden und weniger Zeit für konzentriertes Lernen aufwenden. Die Nutzung eines i Pads oder Laptops verführt die Kinder oftmals dazu, andere Apps oder Internetseiten aufzurufen und somit nicht den erwünschten Lerneffekt zu erhalten. Hier empfehle ich dir die Kontrollfunktion der App zu nutzen. Diese ermöglicht es der Lehrkraft stichprobenartig auf die Tablets der Kinder zuzugreifen und zu kontrollieren, ob sie auch ordentlich arbeiten.

https://www.dilelede-projekt.uni-kiel.de/de/dilelede-workshops-und-publikationen/ergebnisse-des-workshops-vom-02-12.2022-1/digitaler-inklusiver-deutschunterricht-poster

Fazit:

Wie du nun gesehen hast, erweist „Anton“ sich somit als eine äußerst hilfreiche Lern-App für SchülerInnen, die ihr Wissen in verschiedenen Fächern erweitern möchten. Mit einer Fülle von Lernmaterialien, interaktiven Lektionen und personalisierten Übungen bietet die App eine effektive Möglichkeit, den Lernprozess zu unterstützen. Egal ob zu Hause, in der Schule oder unterwegs – mit Anton können Schüler*innen jederzeit und überall lernen. Neben den vielen Vorteilen und dem Potenzial der App, ist es dennoch wichtig, die eventuellen Nachteile zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Verwendung der App in ein ausgewogenes Lernumfeld eingebettet ist. Letztendlich liegt es an Lehrkraft, Eltern und Schüler*innen selbst, die Vor- und Nachteile abzuwägen und die App entsprechend zu nutzen.

Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Beitrag die Anton-App etwas näherbringen und dich vielleicht dazu anregen sie in deinen Unterricht zu integrieren. Falls du noch weitere Fragen oder Anmerkungen hast, lass sie mich gerne wissen! Schaue auch gerne bei den Beiträgen meiner Kommilitonen vorbei, um noch mehr Inspiration für die digitale Gestaltung deines Unterrichtes zu sammeln.

Quellen:

ANTON – Lerne kostenlos mit Übungen für Mathe, Deutsch, Grundschule bis Gymnasium sowie eigene und von Kollegen gemachten Erfahrungen

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