Die interaktive Lehr- und Lern-App für deinen Unterricht
Hi zusammen, ich heiße Nina und studiere momentan an der Uni Koblenz im 5. Semester Grundschullehramt. Im Rahmen meines Seminars „Lernen mit und über digitale Medien“ ist dieser Blog entstanden und ich freue mich, dir zusammen mit meinen Kommilitonen verschiedene Apps und Websites vorzustellen, die deinen Unterricht durch digitale Medien spannender und unkomplizierter machen.
Technologie und Digitalität sind heutzutage sicherlich von großer Bedeutung, vor allem für die Zukunft, den späteren Beruf, aber auch im Alltag und für das tägliche miteinander Kommunizieren. Digitale Medien sind einfach nicht mehr wegzudenken. Deshalb ist es für uns als Lehrpersonen wichtig, unsere SchülerInnen für digitale Medien zu sensibilisieren, um sie nicht nur in ihrer Medienkompetenzentwicklung zu unterstützen, sondern durch spielerisches Lernen das Maximum ihres Potenzials herauslocken zu können.
Eine mögliche Idee, um Digitalität spielerisch in deinen Unterricht zu integrieren, ist die App „Kahoot!“. Entwickelt, um Engagement und Interaktivität im Klassenzimmer zu fördern, hat sich Kahoot zu einem beliebten Werkzeug für PädagogInnen entfaltet und feiert im November 2023 sogar ihren Meilenstein von 10 Billionen Abonnenten innerhalb der letzten 10 Jahre.
Was ist Kahoot! eigentlich?
Im Grunde ist Kahoot! ein kostenfreies Webtool zum Erstellen von interaktiven Quizspielen in digitaler Form. Die Quizfragen werden im Großformat auf dem Smartboard gezeigt und können dann von deinen SchülerInnen per Smartphone/ Tablet/ Laptop etc. innerhalb einer von dir vorher festgelegten Zeitspanne beantwortet werden. Nach jeder Quizrunde wird ein Ranking angezeigt, welches die Richtigkeit und Schnelligkeit der einzelnen Schüler und Schülerinnen auswertet.
Die App wurde 2012 von einer Gruppe junger Studenten der „Norwegian University of Science and Technology“ gegründet und schließlich im September 2013 veröffentlicht. Seitdem haben mehr als 10 Billionen Menschen aus über 200 Ländern mithilfe von Kahoot! ihre Quizspiele erstellt.
Die dahinterstehende Idee, welche wahrscheinlich auch den Erfolg der App begründet, erläutern uns die Gründer selbst in folgendem Zitat:
„Unleashing this potential within every learner is what drives us, which is why we are on a mission to make learning awesome. We do this by creating engaging and impactful experiences for our users, and through our vision of building the leading learning platform in the world.“
Das Kahoot! -Team fasst im folgenden Video wunderbar die wichtigsten Aspekte der App kurz und prägnant zusammen, schau gerne mal rein!
Wie funktioniert Kahoot?
Über den Link https://kahoot.com gelangst du auf die offizielle Website. Falls noch nicht vorhanden müsstest du dir hier ein eigenes Konto über den „Sign-up“ Button erstellen.
Danach wird dir eine Auswahl an verschiedenen Fragen-Tools angezeigt, aus denen du den gewünschten Fragetyp auswählen kannst:
Das meistbenutzte Tool ist das Quiz, weswegen ich darauf auch genauer eingehen werde.
Nachdem du auf den Button „Folie hinzufügen“ gedrückt hast, kannst du deine Frage in das weiße Feld oben eintippen. Du hast jetzt die Möglichkeit bis zu vier verschiedene Antworten zur Verfügung zu stellen, von denen eine natürlich die Richtige sein muss. Für die einzelnen Fragen kann ein jeweiliges Zeitlimit ausgewählt werden, in der die Schüler*innen diese beantworten müssen (30 sek., 1 min., 1.30 min. usw.). Das ist recht praktisch, weil du dich so individuell auf das Tempo deiner SchülerInnen anpassen kannst. Pro Fragestellungen können die Schüler und Schülerinnen Punkte sammeln (auch die Punktezahl kann vorher individuell eingestellt werden). Am Ende entscheidet sich durch das Addieren der gesammelten Punkte, wer im Ranking an welcher Stelle steht. Dies kann allerdings auch deaktiviert werden, falls kein Wettkampfgefühl aufkommen soll.
Zusätzlich kann neben der Frage auch ein Bild, Video oder GIF als grafische Untermalung hinzugefügt werden, was ein super Feature für die Kinder ist, die noch Schwierigkeiten mit
dem Lesen haben. Die tatsächlich korrekte Antwort auf die Frage muss dann noch mit einem grünen Haken ausgewählt werden. Ist das Quiz final erstellt, erhältst du einen QR- und Zahlencode, der von den SchülerInnen auf ihrem Handy/Tablet etc. abgescannt und dann eingegeben werden muss, um dem Quiz beitreten zu können. Nachdem die TeilnehmerInnen ihren Spitznamen (anonym oder mit richtigen Namen) eingegeben haben, steht dem Spielbeginn nichts mehr im Wege!
Für eine übersichtliche Zusammenfassung zu dem, was du alles mit Kahoot! erstellen kannst, findest du folgende Übersicht auf der offiziellen Website: https://kahoot.com/schools/how-it-works/
Pakete für Lehrkräfte
Kahoot! Ist im Grundpaket kostenlos und reicht für den Anfang auch völlig aus. Natürlich bieten die Gründer zudem auch erweiterte Pakete, welche monatlich zwischen 5 € und 15 € kosten, dafür allerdings auch mehr Nutzungsmöglichkeiten bereitstellen.
- Kahoot+ (4,99 €/Monat)
- Auf vor erstellte Kahoots zugreifen
- Bis zu 6 Antworten eingeben
- Erweiterte Quizvariationen
- Audiofragen möglich
- Kahoot Premier (9,99 €/Monat)
- Vor erstellte Themen auswählbar
- Feedback-Funktion
- Automatische Erstellung einer Präsentation
- Kahoot Max (15,49 €/Monat)
- Kahoots von verifizierten Kooperationspartnern verfügbar
- Uneingeschränkte Antwort und Fragemöglichkeiten
- Vollständige Feedback-Analyse
- Team-Player Mode
Was sind die Vor- und Nachteile von Kahoot?
Wissen wiederholen und fertigen: Kahoot! ermöglicht es deinen Schülern und Schülerinnen, ihr Wissen durch interaktive Quizze zu wiederholen und zu vertiefen, was zu einem verbesserten Verständnis des behandelten Themas führt. | Vorhandensein von digitalen Medien: Die Nutzung von Kahoot! erfordert das Vorhandensein von digitalen Geräten wie Smartphones oder iPads etc., was leider immer noch nicht an allen Schulen gegeben ist. |
Schöner Einstieg für neues Thema: Kahoot! kann als unterhaltsamer und ansprechender Einstieg in ein neues Thema dienen, indem es das Interesse der Schüler und Schülerinnen weckt und sie aktiv in den Lernprozessen einbezieht. | Spielerisches Verfahren könnte ablenken: In einigen Fällen kann das spielerische Format von Kahoot! dazu führen, dass Schüler und Schülerinnen mehr auf das Spiel bzw. den Wettbewerbsaspekt konzentriert sind, statt auf die Inhalte, wobei die inhaltliche Stoffvermittlung sicherlich auch unterbewusst mit einhergeht |
Spielerisches Lernen sehr effektiv: Die spielerische Natur von Kahoot! macht das Lernen effektiver, da Schüler und Schülerinnen motiviert sind, sich zu beteiligen und zu lernen. | Potenzielles Wettkampfverhalten: Kahoot! kann zu einem Wettkampfverhalten zwischen den Schüler und Schülerinnen führen, was zu möglichem Stress, Demotivation und Konkurrenzkampf führen könnte. |
Interaktive Arbeit: Durch die Interaktion mit Kahoot!- Quizzen werden die Schüler und Schülerinnen aktiv in den Lernprozess einbezogen, was ihr Engagement und ihre Beteiligung erhöht. | Enttäuschung, wenn Ranking schlecht ausfällt: SchülerInnen könnten enttäuscht sein, wenn sie in einem Kahoot!-Quiz schlecht abschneiden, was ihr Selbstbewusstsein kränken kann. |
Unterstützung der Medienkompetenz: Die Nutzung von Kahoot! fördert die Medienkompetenz der Schüler und Schülerinnen, was für jegliche Situationen, egal ob Schule/ privat oder zukünftig nur von Vorteil ist. | |
Diskussionsanregung: Kahoot! kann Diskussionen unter den Schülern und Schülerinnen anregen, da sie Fragen gemeinsam besprechen und über Antworten diskutieren können. | |
Basispaket ist kostenlos nutzbar: das Grundpaket von Kahoot! ist kostenlos verfügbar und reicht, wie bereits erwähnt, für grundlegende Sachen vollkommen aus. |
Mögliche Unterrichtsidee mit Kahoot!
Ich selbst habe in meiner PEs-Zeit an einer Grundschule sehr oft mit Kahoot! gearbeitet, weil das meine SchüleInnen einfach geliebt haben. Dabei ging es bei mir vor allem um die Wiederholung oder Ergebnissicherung, manchmal auch die Einführung von Themen, andererseits aber auch um den Spaß, den die Kinder dabeihatten. Ich habe das Quiz tatsächlich in allen Klassenstufen (1.-4.) einsetzen können, da Kahoot! sehr unkompliziert zu bedienen ist und es für die 1. und 2. Klassenstufe auch eine Vorlesefunktion gibt, die das Lesen erleichtert. Hier also eine grobe Unterrichtsidee von mir zum Thema „Wald und seine Bewohner“:
- Einstieg: Erstellung einer Mindmap zum Thema „Wald und seine Bewohner“. Zusammen jegliche Begriffe sammeln. Aktivierung der SuS, Überblick über Wissen/Kenntnisse zum Thema schaffen.
- Arbeitsphase: mit den iPads können die SuS mit der Waldfibel-App des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft den Wald digital erkunden. Schön ist dabei, dass sie jegliche Pflanzen oder Tiere anklicken können und dann ein Info-Text zu den wichtigsten Eigenschaften erscheint. Außerdem gibt es bei den Tieren auch die Funktion, sich anzuhören, welche Geräusche sie machen. Dabei sollen sich die Kinder einen Überblick verschaffen und ggf. dazu ein Arbeitsblatt bearbeiten, welches das Thema aufgreift.
- Festigung: in der Festigungsphase habe ich dann ein Kahoot! geöffnet, welches unter anderem folgende Fragen beinhaltete:
- Welches Tier hat Stacheln und kann sich zu einem Ball zusammenrollen?
- In welcher Farbe färben sich die Blätter an Bäumen im Herbst?
- Worin verstecken sich Igel besonders gerne?
- Welches dieser Tiere ist im Winter am Schlafen?
- Welches Tier macht „Huhu“ und kann seinen Kopf fast ganz herumdrehen?
- Welches Kraut brennt fürchterlich, wenn man es anfasst?
Den Link zu Waldfibel findest du hier: https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-in-deutschland/wald-app.html
Fazit:
Kahoot! bringt Schwung und Spaß in deinen Unterricht! Die interaktive App ist perfekt, um Themen einzuführen, zu vertiefen oder zu wiederholen. Mit Kahoot! wird Lernen zum Spiel und das wirkt sich positiv auf die Aufmerksamkeit und das Engagement im Klassenzimmer aus, denn spielerisch lernt es sich, wie man so schön sagt, am besten.
Du kannst mit Kahoot! nicht nur den Wissensstand deiner SchülerInnen testen, sondern auch Diskussionen anregen und Zusammenarbeit fördern. Das Feedback in Echtzeit ermöglicht es dir sicherzustellen, dass alle SchülerInnen mitkommen.
Natürlich gibt es auch ein paar Dinge zu beachten. Zum Beispiel braucht man digitale Geräte und eine Internetverbindung, um Kahoot nutzen zu können. Und ja, es besteht die Gefahr, dass der Spaßfaktor manchmal vom eigentlichen Lernziel ablenkt. Aber mit der richtigen Balance kannst du die Vorteile von Kahoot! optimal nutzen und deinen Unterricht auf eine ganz neue Ebene heben. Mir und meinen SchülerInnen hat Kahoot! einiges an langweiligen Unterrichtseinheiten gespart.
Kahoot! ist also eine großartige Möglichkeit, um digitale Medien in deinen Unterricht zu integrieren und das Lernen zu einem interaktiven Erlebnis zu machen. Also, warum nicht mal ein Kahoot-Quiz in deine nächste Stunde einbauen?
Ich freue mich, wenn ich deine Neugierde selbst ein Kahoot! zu erstellen geweckt habe und du aus diesem Blogbeitrag einiges für deinen Unterricht mitnehmen konntest! Schau gerne auch bei den Beiträgen meiner Kommilitonen vorbei, wenn du noch weitere Apps für deinen Unterricht kennenlernen möchtest.
Falls du weitere Fragen oder Anmerkungen hast, bezüglich meiner Erfahrung mit Kahoot! oder weitere Nutzungstipps brauchst, kannst du dich gerne einfach melden. Für Feedback oder Verbesserungsvorschläge hinsichtlich meines Blogbeitrags bin ich sehr offen!
Bis dahin, bleibt gespannt und vergiss nicht: Das Lernen hört niemals auf, solange wir offen sind, Neues zu entdecken!
Bis bald, Nina
Quellen:
Alle meine Quellen basieren auf Informationen der offiziellen Website von Kahoot! (https://kahoot.com) sowie aus eigenen Erfahrungen, Kommilitonen und Lehrkräften.